
Schulverweigerung
von Dr. Eva Maria Haring
Wieder beginnt die Schule, für viele unserer Schüler beginnt damit wieder eine große Anforderung.
Der tägliche Schulbesuch stellt unterschiedliche Anforderungen an unsere Kinder. Sie müssen sich von ihren Eltern trennen, Leistungen erbringen und sich in der Schulgemeinschaft einordnen und behaupten.
Trennungsängste, soziale Ängste, Ängste vor Prüfungen oder Leistungen, allgemeine Ängste oder Sorgen und depressive Verstimmungen oder traumatische Erfahrungen können zu einer Schulvermeidung führen, die sich vielleicht primär in körperlichen Beschwerden (häufig mit Bauchschmerzen und Kopfschmerzen) präsentieren.
Eine Schulverweigerung kann aber auch ein „Schuleschwänzen“ sein, wenn keine Ängste oder emotionalen Belastungen zugrunde liegen, sondern der Schulalltag zugunsten angenehmerer Aktivitäten vermieden wird. Häufig liegt in diesem Fall eine Störung im Sozialverhalten oder eine Störung mit oppositionellem Trotzverhalten vor.
Unbedingt sollte bei Schulverweigerung eine rasche kinder- und jugendpsychiatrische Untersuchung erfolgen und eine psychologische Leistungsuntersuchung durchgeführt werden, um dahinterstehende Teilleistungsstörungen, Aufmerksamkeitsstörungen oder allgemeine Leistungsüberforderungen auszuschließen.
Das für die Behandlung primäre Ziel ist die rasche Wiederaufnahme des Schulbesuches, wofür den betroffenen Schülerinnen und Schülern unbedingt fachliche Unterstützung zur Verfügung gestellt werden sollte und die Zusammenarbeit mit den Schulen unabdingbar ist.
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